DFL: Die Chefin muss von Bord gehen

Hans-Joachim Watzke hat in diesen Tagen wahrlich nicht zu viel Freizeit. Der vorsitzende Geschäftsführer Borussia Dortmunds ist zugleich DFL-Aufsichtsratschef und DFB-Vizepräsident. In diesen Rollen musste er erst das Ausscheiden Oliver Bierhoffs mitverhandeln, dann am Krisentreffen mit Bundestrainer Hansi Flick teilnehmen und einen Weg gestalten, wie dieser im Amt bleiben könne und wolle. Außerdem musste er den Auflösungsvertrag von DFL-Chefin Donata Hopfen verhandeln, die nach nicht einmal einem Jahr ihr Amt aufgibt. Zu groß war der Widerstand der Vereine gegen ihre Führung geworden. Dies hat zur Folge, dass Watzke auch mittelfristig nicht das Problem haben wird, was er mit seiner freien Zeit nur anfangen soll.

„Unterschiedliche Vorstellungen“ kosten Hopfen ihren Job

Die DFL vermeldete die Vertragsauflösung Hopfens am Mittwochabend. In der Presseaussendung führt der Aufsichtsrat um Watzke „unterschiedliche Vorstellungen über die weitere strategische Ausrichtung“ an, um die Trennung zu begründen. Hopfen äußert sich in der Mitteilung positiv. Die DFL habe unter ihr viel erreicht und angestoßen. Beispielsweise sei es gelungen, große Kooperationen wie mit der DFL anzuschieben. Zudem habe man Lücken in der Vermarktung zu schließen. Diesbezüglich nennt die ausscheidende Geschäftsführerin den NFT-Deal im Wert von 170 Millionen Euro als zentrales Beispiel. Hopfen ist außerdem der Ansicht, dass das Verhältnis zum DFB „heute besser denn je“ sei.

Bis zum Ende der Saison eine Interimsspitze

Hopfens Posten wird nicht direkt neu besetzt. Stattdessen sollen Eintracht Frankfurts Axel Hellmann sowie Freiburgs Oliver Leki in enger Abstimmung mit Watzke die Liga bis zum Ende der laufenden Spielzeit als Interimslösung führen. Die DFL möchte sich auf diese Weise die nötige Zeit nehmen, um die Nachfolge angemessen zu regeln. Diese soll im Sommer installiert werden. Und auch in dieser Frage ist Watzke die Schlüsselpersonalie. Als Aufsichtsratschef muss er Kandidaten suchen und bewerten. Derzeit ist der Dortmunder ohne Frage die mächtigste Figur im deutschen Fußball.

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